Signaltürme sind mittelalterliche Verteidigungselemente, die Informationen von einem Ort zum anderen übermitteln sollten. Im frühen Mittelalter entstanden auf dem Territorium die Lehnsherrschaften. Ab dem 10. Jahrhundert, vor allem aber im 11. Jahrhundert, besetzen gewichtige Familien die Weiler und kaufen das Land. So entstand der Titel des Grundherrn (Senyor auf katalanisch). Sie herrschten über mehrere Weiler und hatten daher ein besonderes Interesse daran, ihr eigenes Verteidigungssystem aufzubauen, vor allem in Zeiten wo Auseinandersetzungen und Kriege zwischen Grundherren an der Tagesordnung waren. So wurden Signaltürme erbaut, die ein relativ kleines Gebiet schützten, beispielsweise ein weitläufiges Tal oder eine Bergkette. In den meisten Fällen befand sich die Festung des Herrn im zentralen Mittelpunkt des Verteidigungssystems.
Der Turm Madeloc thront auf einer Höhe von 650 Metern auf der Bergkette des Albères-Massivs, nur wenige Kilometer westlich der Mittelmeerküste. Es ist zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto erreichbar (ein Parkplatz wurde auf der Zufahrtsstrasse eingerichtet). Der Turm dient heutzutage als Senderstandort für das Fernsehen.
Fast 700 Jahre nach seinem Bau wacht dieser Turm, Symbol von Argelès-sur-Mer und Zeuge seiner Vergangenheit, noch immer über die Stadt. Er liegt auf 800 Metern Höhe und bietet einen herrlichen Panoramablick auf das Albères-Massiv, die Roussillon-Ebene und die Côte Vermeille.
Dieser von den Königen von Mallorca erbaute Wachturm ist eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit der Roussillon-Ebene. Auf 793 Metern Höhe ist der Turm ein Orientierungspunkt für Wanderer im Albères-Massiv. Der bekannte Kartograph Cassini nutzte ihn im Jahr 1701 sogar als geodätischen Punkt für seine Berechnungen des Meridians. Es gelang ihm, zwischen dem Fuß des Turms und dem Ort Collioure einen Höhenunterschied von 397 "Messlatten" zu bestimmen, was einer Höhe von 780 Metern entspricht. Eine ziemlich genaue Kalkulation für die Zeit, finden Sie nicht ?
Zwischen 1870 und 1871 erfährt Frankreich eine Niederlage gegenüber Deutschland und eine damit verbundene Schwächung seines Militärs. Man fürchtet in dieser Zeit einen erneuten Konflikt mit Spanien, das noch immer entschlossen ist, das Gebiet des Roussillon zurückzugewinnen.
Der damalige Kriegsminister General Boulanger weist General Henri Berge an, ein neues Verteidigungssystem zu errichten. Dieses wird zwischen 1883 und 1886 realisiert und soll die zum Schutz von Port-Vendres geschaffenen Befestigungen stärken, welches im Jahr 1846 zum Militärhafen wurde.
Folgende Baumaßnahmen wurden realisiert :
Doch alle genannten Verteidigungsanlagen kamen niemals zum Einsatz und die Straße diente fortan den Winzern einen leichteren Zugang zu ihren Weinbergen.
Das Fort St. Elme wurde vom italienischen Ingenieur Benedetto von Ravenna auf Wunsch von Kaiser Karl V. erbaut. Mit seinem sechszackigen sternförmigen Grundriss und dem Turm in der Mitte dient es als Vorläufer der Befestigungsanlagen des Baumeisters Vauban.
Heute beherbergt die Festung ein Museum mit einer reichen Waffensammlung aus dem Mittelalter und der Renaissance (Hellebarden, Lanzen, Speere, Schwerter, Schilde, aber auch Arquebusen und Kanonen).
Von der Spitze seiner Mauern aus entdeckt man die gesamte Küste von Collioure bis nach Sète, aber auch den Canigou und die Gebirgsketten Albères und Corbières.
Die Retirada, den Exodus der spanischen Republikanern, erlebten 1939 nach dem Sieg der Franco-Diktatur rund 200.000 Menschen, deren "Spuren" auf dem gesamten Gebiet der Gemeinden Albères-Côte Vermeille-Illiberis erhalten geblieben sind : der Bahnhof von Cerbère und der Banyuls-Pass (Grenzübergänge), das königliche Schloss von Collioure und das Lagerdenkmal von Argelès-sur-Mer (Inhaftierungsorte). Nicht zu vergessen sind das Grab von Antonio Machado (Collioure), der Friedhof der Spanier, der Monolith am nördlichen Eingang des Gefangenenlagers (Argelès) und die Schweizer Entbindungsklinik für Flüchtlingsfrauen in Elne...
Das 1900 erbaute Schloss nahm zwischen 1939 und 1944 hochschwangere Mütter für die bevorstehende Entbindung auf, die in den Flüchtlingslagern von Argeles, Rivesaltes, Saint-Cyprien und Gurs interniert waren. Dank des Mutes und der Entschlossenheit einer jungen Krankenschwester des Schweizerischen Roten Kreuzes, Elisabeth Eidenbenz, kamen mehr als 600 Kinder weitab der schmutzigen Lager auf die Welt, bis die Klinik 1944 von den Deutschen geschlossen wurde. Die überwiegende Anzahl der Neugeborenen stammte von spanischen und jüdischen Flüchtlingsfrauen, sowie "Zigeuner"müttern.
Dieses Museum überliefert die schmerzvolle Epoche des Exodus von mehr als 200.000 spanischen Republikanern, die im Januar und Februar 1939 vor dem Franco-Regime geflohen waren und in einem Lager am Strand von Argelès-sur-Mer unter unvollstellbaren Bedingungen lebten.
Freier Eintritt.
Die Gedenkstätte an das Gefangenenlager von Rivesaltes wurde inmitten der Überreste der Lagerbaracken errichtet. Hier erfahren Sie alles über die Geschichte des Camps, wo erstmals 1941 die spanischen Republikaner, ausländischen Juden und "Zigeuner" inhaftiert wurden. In den Jahren 1945 bis 1947 wurde es Hauptsammellager für Kriegsgefangene und ab 1962 Durchgangslager für die algerischen Gehilfen der französischen Armee, die "Harkis", und ihre Familien.